Alternative Energieträger und nachhaltige Technologien, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz, Verkehr und Klima – ohne Expertinnen und Experten aus den Ingenieurwissenschaften und der Informatik wird es für die essentiellen Herausforderungen unserer Zeit keine Lösungen geben. Der Bedarf an hochqualifizierten und auf diese Aufgaben hin ausgebildeten Arbeitskräften ist hoch und steigt seit Jahren stetig. Doch das Interesse junger Menschen an den entsprechenden Studiengängen sinkt kontinuierlich oder das Studium wird abgebrochen. Und junge Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund sind nach wie vor unterrepräsentiert.
Wir befassen uns seit Jahren intensiv mit der Frage, wie mehr junge Menschen für die einschlägigen Studiengänge gewonnen werden können. So haben wir einen Flyer erstellt, der Abiturienten bei der Studienentscheidung unterstützen soll. Unsere Tipps für die Zeit vor und während des Studiums soll helfen, das Studium trotz schwieriger Phasen abzuschließen. Schon 2007 haben wir in unseren Mitgliedsfakultäten eine Umfrage zu den Vorkenntnissen in Physik und Mathematik gemacht und Verbesserungspotenziale an der Schnittstelle zwischen Schule und Studium aufgezeigt.
In 2023 haben wir den Jugendforscher Simon Schnetzer gebeten, in einer Trendumfrage Bachelorstudierende zu befragen, was sie vor und während des Studiums motiviert hat, ein Ingenieur- oder Informatikfach zu wählen*. Und auch andere Einrichtungen haben junge Menschen nach ihren Wünschen und Motiven befragt.
Die wichtigsten Ergebnisse: Persönliche Kontakte spielen bei der Entscheidungsfindung eine größere Rolle als digitale Informationsangebote und dabei spielen Eltern und Lehrkräfte, vor allem aber Gleichaltrige eine entscheidende Rolle. Fast zwei Drittel der jungen Menschen entscheiden sich erst am Ende ihrer Schulzeit. Die Website der Hochschulen sind aus Sicht der Befragten das beste Instrument, um junge Menschen für ein Studium zu gewinnen, wenn sie Informationen anbieten würden, die speziell auf die Bedürfnisse der jungen Menschen vor und während des Studiums ausgerichtet sind.
Bei der Vorstellung der Ergebnisse appellierte der 4ING-Vorsitzende Prof. Dr.-Ing. Olaf Wünsch an Hochschulen, Fachgesellschaften, Verbände, Wirtschaft und Politik zu handeln – im jeweils eigenen Aufgabengebiet und konzertiert aufeinander abgestimmt.
Weitere Infos
- Schon früh haben wir uns mit dem Thema befasst, ob und wie man Menschen mit Migrationshintergrund in Studium und Arbeitsmarkt bringen kann. Das haben wir auf einer Veranstaltung thematisiert und dazu eine Studie anfertigen lassen.
- Häufig steht der soziale Status dagegen. Mut machte da eine Studie an der RWTH Aachen, die zeigte, dass der Anteil der sogenannten sozialen Aufsteiger unter den Professoren der Ingenieurwissenschaften und Informatik erstaunlich hoch war.
- Der Anteil von jungen Frauen an den Studierenden nimmt allmählich zu, aber noch immer sind sie in Studium und Beruf unterrepräsentiert. 4ING engagiert sich seit 2008 im Bündnis für Frauen in MINT-Berufen und begleitet das Thema kontinuierlich.
- Innovative Lehrformen sind dringend erforderlich, um junge Menschen zu erreichen und glaubwürdig auf die Digitalisierung von Wissenschaft und Arbeitswelt vorzubereiten. Unser Engagement zeigt Erfolge
